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„Kleiner Geist, großes Ego“,
so nennt Cathrin Kahlweit ihren Kommentar in der Süddeutschen Zeitung am 2. Dezember 2021.
Lesen kann ich den online leider nicht, weil ich nicht zu den zahlenden Kunden zähle. Aber irgendwie kann man die beinahe zeitgleichen Abgänge von Angela Merkel und Sebastian Kurz schon nebeneinander stehen lassen, zumal sie ja medial so eng umschaltbar waren am Fernseher. Dort die frierende Merkel, hier der Herr K. in der geheizten Umgebung der Politischen Akademie der ÖVP. Ein wenig aus der Zeit gefallen waren die einstudierten marionettenhaft erscheinenden Soldaten beim Zapfenstreich mit ihrer Helmabnahme in Zeitlupe.

 
Die Augsburger Puppenkiste und Don Blech wären da auch eine mögliche Assoziation, "zwo drei vier marschieren wir, im schnellen Lauf den Berg hinauf". Es hatte schon was, als Angela Merkel aus dem Wagen winkte. In den USA nennt man das Gefährt ja "The Beast". Unspektatulär wie Olaf Scholz die letzten Jahre hinter seiner Kanzlerin auftrat trat sie selbst nun ab. Mit Würde und ihr Wort hatte Gewicht. Hildgard Knef, was für eine wunderbare Stimme, auch einmal Platz für hörbare Sentimentalität und wer hat´s geschrieben? Ein Wiener natürlich im 3/4tel Takt Hans Hammerschmid, was uns wieder ins kalte Wien dieser Tage führt.

 
Bei den verbalen Politakrobaten hierzulande legt man andere Maßstäbe an. Da darf es auch derber sein, aber dazu später. Wenn etwas diesen Herrn K. auszeichnete, dann seine nicht vorhandenen verbalen Ausrutscher. Die Sprache, auch wenn man sie nicht mochte, die saß. Immer. Bis zur Belanglosikeit, aber jedenfalls fehlerfrei. Unanfassbar glatt wurden da schlimme Dinge und auch Reflexe der Zeit ausgesprochen, wenn man das Asylthema bemühen mag oder die Kinderbeihilfe für ausländische Pflegerinnen. Stets mit rhetorischer Gefasstheit umgab sich der Herr K., da mochte die Botschaft noch so grauslich sein.

Derweil waren und sind bei  Herbert K. alle Dämme gebrochen. Mit brachialer Rhetorik lässt er keine Niesche unbesetzt und nutzt dabei doch selbst das Vokabular ab, das er ständig wetzt. Bis an die Grenzen des erträglichen und gerade noch nicht strafbaren? Emotionstriefend echauffiert er sich und beschwört den Untergang der Republik, jedenfalls den seiner Freiheit, obgleich er als immuner Abgeordneter gerne dieses Privileg ausreizt über Gebühr! Die Schuldumkehr ist dabei selbstredend eine Grundeinstellung. Nicht er, nein, immer die auf der anderen Seite, die Ärzte zum Beispiel seien es, die zu spät behandeln würden, oder seine allesamt unfähigen politischen Gegener trügen die ganze Schuld. Der ehemalige Innenminister sitzt auf einem hohen Ross. Neben ihm bestenfalls noch radikalere Aktivisten, denen seine Reden maulfeil sind.
Deutschland hat die AfD, wir sind noch um ein zwei Alternativen(?) mehr nicht verlegen. Was für ein Fehlgriff in der Bezeichnung!

"Wir backen lieber kleinere Brötchen", so spricht einer der Hessischen Sparkassenlömmel in Rossini und es geht dabei natürlich ums Geld.
 
"Am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch alles". Ganz frei nach Goethe kommen wir dem zentralen Motiv der Herren K & K schon näher. Letzterer, der Herbert nämlich, lebt ja wie alle Politiker, am Beispiel eines Herrn HC lässt sich das ja wirklich zeitnahe ablesen, ganz gut mit Mitteln der öffentlichen Hand. Versiegt einmal die politische Gunst, ja dann bleibt noch die Politpension aus der Staatskasse, wenn man denn eine bekommt, oder der Versorgungsposten der Partei. Da liegt es klar auf der Hand, dem Volke nach dem Munde zu reden und um die Gunst der Wählerschaft zu buhlen, wenn wir denn schon Klassiker bemühen.

 
Als ich ein junger Mann war, da hörte ich in der Kärtnerstraße zufällig persönlich und live einem jungen Jörg H. zu. Ein Sprachakrobat mit Unterhaltungswert und ein Scharlatan, wie er im Buche steht. Das konnte jedem klar sein, der bei halbwegs klarem Verstand war und wie sagte es Gerhard Roth einmal so treffend, sinngemäß jedenfalls: In jedem guten Rhetoriker steckt auch ein Dämagoge. Das Potential ist jedenfalls da. Beim Oberösterreicher in Kärten gipfelte das dereinst in „einfach ehrlich, einfach ....!“ und ausgezahlten 100ern für Kärtner Pensionisten, während bei der HypoAlpeAdria die Milliarden versickerten und überall seine Getreuen installiert wurden. Später wurden die Sprüche aggressiver, sie kamen ja auch bereits vom Herbert K., seinem Wahlkampf-Mitstreiter, dessen ganze berufliche Existenz parteibezogen ist.

 
Habt ihr Euch nie gefragt, warum es sonderbar ist, wenn man sich ein „Geilomobil“ hinstellt. Habt ihr Euch nie gefragt, was aus der Buberlpartie vom Jörg geworden ist? Aus „wo woar mei Leistung“ und dem unvergessenen Satz, den ich noch gut in Erinnerung habe: „Ein guter Tag beginnt mit einem sanierten Budget“. Obwohl die Rechnung erst am Schluss gemacht wird, sich das Staatsgold nur einmal verkaufen lässt (für eine schwarze Null) und eines heute ganz klar ist. Es wird der Zahltag kommen und die hohe Inflation ist erst ein Vorgeschmack auf das, was noch auf uns zukommt. Natürlich auf uns,  die wir uns diese Maulhelden selbst gewählt haben, jedenfalls auf sie hereingefallen sind und jene, die uns maskenfrei die Menschen in den Kliniken an den Rand des leistbaren bringen und darüber hinaus. Freiheit plärren sie. "Pfalzner, da hauts oan ja de Zent aussa" plärrte im Bockerer Karl Merkatz. Warum man aus der Geschichte lernen kann, Buberl hin, Buberl her?
Damals, noch in den 90ern, als der Verkehrssprecher seiner Partei eine Vorbesprechung des Verkehrsausschusses im Leopold Kunschak-Saal im Parlamentsclub mit einem schallenden Hitlerguß beendete, beendete ich selbst kurz darauf meine Tätigkeit als parlamentarischer Mitarbeiter und lehnte das Angebot ab, wirtschaftspolitischer Referent des Österreichischen Bauernbundes zu werden. Herr Pühringer hat den Mann dann später noch als Staatssekretär unter Schüssel vorgeschlagen, er genießt sicher seine finanziellen Zuwendungen des Staates als Staatssekretär a.D.. Alles verjährt, nicht wahr?

Im Moment ist es mir einfach unerträglich, wie verhetzt schon junge Leute sind und wie „freisie ohne Maske ihre Unvernunft auf unsere Kosten ausleben, koste es, was es wolle und wer aller "daschlagn" gehörte. Das christliche Abendland beschwörend betreiben sie längst den Untergang desselben. Ihre Werte sind der Konsum und ein gnadenloses Ego, das immer zuerst dem ICH dient. Den Rest liefern uns dann die Soziologen über das Schicksal von Einzelkindern und die Befriedigung von Bedürfnissen.

Wie wär´s mit einem Déjá-vu? "Lernen´S Geschichte"
Irgendwo war es auch Zeit, dass eine Korrektur folgte. Die Geschichte gehört freilich Frau Merkel und nur ein ganz kurzer Satz steht dort vom Herrn K.. Gescheitert an sich selbst, aufgedeckt von der WKStA, hinter der eine Justizministerin Alma Zadic steht und schon zuvor von der vierten Macht im Staate, der freien Presse wie man bei uns so schön sagt,"aufblattlt" !

Übern Herrn Karl freilich, über uns Karlis ... gäb´s noch viel zu sagen.
4. bis 5. Dezember 2021
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